Der innere und äußere Tempel

 

Wo ein Schritt nötig ist, würden wir lieber hundert Schritte gehen.
Deshalb forderten die Hindus einfache Anbeter auf,
nicht direkt in den Tempel zu gehen,
sondern hundert mal um ihn herum zu gehen,
bevor sie eintreten, damit sie spürten,
dass sie einen ausreichend langen Weg zurückgelegt haben,
um berechtigt zu sein, hinein zu gehen.


Hazrat Inayat Khan



Om.
In der Brahmanburg unseres Körpers
wohnt der kleine Lotus des Herzens.
In ihm befindet sich ein kleiner Raum.
Was in diesem existiert, das muss man erforschen,
das muss man zu erkennen suchen.
So weit wahrlich wie der Weltenraum,
so weit erstreckt sich der Raum im Innern des Herzens.
Himmel und Erde sind darin enthalten,
beides: Feuer und Luft, Sonne und Mond, Blitz und Gestirne,
- was immer zu dieser physischen Welt gehört und was nicht, -
das alles ist in ihm enthalten.
Nicht altert Brahman (das Eine Selbst), wenn der Körper altert,
noch stirbt es mit dem körperlichen Tod.
Dies Selbst im Innern - und nicht der Körper -
ist die wahre Brahmanstadt; es bleibt bestehen.
Jedes Verlangen ist in Ihm enthalten.
Es ist das Selbst: frei von Sünde, Alter, Tod.
Es leidet weder Kummer, Hunger oder Durst.
Seine Wünsche werden wahr,
seine Gedanken werden verwirklicht.
Dies Selbst ist im Herzen.


Chândogya-Upanishad





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