Einheit in der Vielfalt


D
er Erhabene sprach also:
Da ist einer, der nimmt die Vielheit als Vielheit,
und hat er die Vielheit als Vielheit genommen,
so denkt er die Vielheit, denkt an die Vielheit,
denkt über die Vielheit, denkt 'Mein ist die Vielheit'
und freut sich der Vielheit: und warum?
Weil er sie nicht kennt, sage ich.
Er nimmt die Einheit als Einheit,
und hat er die Einheit als Einheit genommen,
so denkt er die Einheit, denkt an die Einheit,
denkt über die Einheit, denkt 'Mein ist die Einheit'
und freut sich der Einheit: und warum?
Weil er sie nicht kennt, sage ich.
Wenn er es richtig verstanden hat,
sieht er es so, wie es wirklich ist,
dann vermeidet er, auf die Mannigfaltigkeit zu achten,
und achtet nur auf die (wahre) Einheit,
so dass alles Haften am Köder der Welt verschwindet.

Majjhima Nikaya 1.


E
r (der Weise) sieht es nicht nur als Brahman, als die Einheit,
die der Vielfalt der Phänomene zugrunde liegt, sondern auch als Atman,
als das seine eigene Existenz begründende Selbst.
Dieses Eine Seiende sucht er zu erkennen
und versteht die existentiell vollzogene Erkenntnis
der Identität von Atman und Brahman, von Selbst und Sein,
als befreiende Erlösung aus dem Kreislauf der Wiedergeburten.

Shantideva


E
s gibt, ihr Mönche,
ein Ungeborenes, Ungewordenes, Ungeschaffenes, Ungestaltetes ...
dort findet Wasser, Erde, Feuer, Luft keinen Boden;
dort hört Langes und Kurzes, Kleines und Großes, Schönes und Unschönes -
dort hört Name-und-Form gänzlich auf.


Ittivutaka 39 und Digha Nikaya 21




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