Worte zur Einheit der Religionen
Das Anliegen des UNITHEUM
ist etwas Grundsätzliches
und kann auch von anderer Position heraus verstanden werden.
Wir haben die grundlegenden menschlichen Lektionen nicht gelernt.
Wir haben uns der allergrundlegendsten Wahrheit nicht erinnert.
Wir haben die grundlegendste spirituelle Weisheit nicht verstanden.
Kurz gesagt: Wir haben nicht auf Gott gehört, und weil wir dies nicht
taten,
sehen wir nun,
wie wir Dinge tun, die am wenigsten göttlich sind.
Die Botschaft, die wir aus allen Quellen der Wahrheit hören, ist klar:
Wir sind alle eins.
Das ist die Botschaft, welche die menschliche Rasse vollkommen ignoriert.
Die Wahrheit zu vergessen, ist die einzige Ursache von Hass und Krieg.
Dalai Lama, 21. September 2001
Diejenigen, die die Wahrheit unverhüllt sehen, die auf Gründe
und Logik verzichten,
auf gut und schlecht, oben und unten, neu und alt,
für diejenigen verblassen die Unterschiede und Besonderheiten von Namen
und Formen
und das ganze Universum wird verstanden als nichts weiteres als Haqq (Wahrheit).
Wahrheit in ihrer Vergegenwärtigung ist Eins, in ihrer Repräsentation
ist es viele,
weil ihre Offenbarungen unter sich ändernden Bedingungen von Zeit und
Raum entstanden sind.
Hazrat Inayat Khan, 1925
Aus einem
Irrtum wird keine Wahrheit, auch wenn man ihn noch so weit verbreitet.
Aus einer Wahrheit wird kein Irrtum, selbst wenn kein Mensch sie sieht.
Für mich gibt es nur einen einzigen Weg der Erkenntnis Gottes:
Gewaltlosigkeit, Liebe.
Mahatma Gandhi, 1924
Spiritualität zeigt sich in der Bereitschaft zur Ehrfurcht vor der
Gotteserfahrung anderer.
Sie zeigt sich unter anderem in einem gewissen Spürsinn für das
Heilige,
das uns in einer fremden Gestalt begegnet.
So werden für uns heute auch fremde Religionen nicht mehr die Gegner
sein,
denen wir zu widerstehen hätten,
sie werden unsere Ehrfurcht wecken vor Wegen Gottes zu Menschen, die uns
fremd sind.
Wir werden im Gespräch leben mit allem, was Menschen je von Gott, der
Welt und sich selbst erkannt haben
und nichts wird uns verächtlich oder hassenswert sein.
Und wir werden zu unserem eigenen Glauben finden und in ihm dankbar und
geborgen leben,
ohne irgendeinen Menschen des Irrtums oder der Verführung zu verdächtigen.
Wo Wahrheit gemeinsam gesucht wird, werden wir Menschen mehr Wahrheit finden,
als wir von unserem eigenen Ort aus zu finden vermöchten.
Jörg Zink, "Dornen können Rosen tragen,
Mystik – Zukunft des Christentums"
Die Wirklichkeit zeigt aber,
dass beim Fehlen eines Wertekonsens
ethnische Konflikte entflammen.
Prof. Dr. Bassam Tibi,"Islamische Zuwanderung -
Die gescheiterte Integration", 2002
Ich halte
es nicht für das Wichtigste,
welchen Glauben ein Mensch habe,
sondern dass er überhaupt einen habe.
Hermann Hesse
Wer mehr als eine Kirche kennen gelernt hat, lernt seine eigene zu lieben,
und sie zugleich als begrenzt zu empfinden. ...
Die Wahrheit kann nicht eingefangen werden in einer Kirche, nicht einmal
in allen zusammen.
Religiöse Gruppen werden erst dann erträglich und für andere
ungefährlich,
wenn sie dies wissen, und wenn sie ihre eigene Endlichkeit schätzen
und annehmen.
Fulbert Steffensky, ev. em. Prof. für Religionspädagogik,
Hamburg