Dialog

Die Rückkehr zum Religiösen – Chancen und Gefahren

* Dr. Franz Brendle

Trotz einer politisch und sozial säkularisierten Umwelt, kann ein neuer Zuwachs von den Religionen festgestellt werden. Dieser scheint jedoch gekennzeichnet von einer Art von Entmystifizierung. Obgleich dies einhergeht mit einer neuen politischen und sozialen Aktivität, was zu einer höheren Breite und unmöglicherweise auch Alltagsverbundenheit führt, scheint sich die Religionsgewichtung einer Verschiebung zu unterziehen. Raus aus der „Familie" hinein die Politik / Wirtschaft.

Wichtig ist daher die Konzentration auf die Kernkompetenz der Religion. Um einen aktiven Beitrag zu Frieden und Toleranz zu leisten, im alltäglichen Miteinander. Ein Beispiel hierfür ist die Etablierung von Räumlichkeiten für Muslime in Stuttgart, entgegen den Zielen der Stadt, außergerichtlich und im Konsens.

* 0. Petersen

Ganz aus dem Leben: Angst vor Muslimen in Deutschland, Berge von Büchern über asiatischen Lehren und vieles Weiteres mehr.

Freie, pluralistische, demokratische Gesellschaften wurden auch erst möglich, durch das „Zurückdrängen" von Religionen. Aber das ist nur ein Teil. Denn parallel sind ethische Werte geschwunden.

Daher forderte der Dalai Lama eine „spirituelle Revolution".

Die Religionen bilden hierfür eine große Quelle und Weiterdefinition. Jedoch nicht alleine. Denn in erster Linie zählen die ethischen Gemeinsamkeiten in der Praxis. Hieraus resultiert die Notwendigkeit der Geistesschulung. Buddha forderte auf, die analytische Qualität zu überprüfen. Mit dem Ziel die Rückkehr der Religionen – basierend auf dem eigenen Ratio – zu stärken, um notwendige Brücken zu bauen, zwischen Naturwissenschaften und Religion.

Die Vision ist, das religiöse aus– und umzubauen, um nicht wieder und nicht kurzfristig in den Aberglauben zurückzufallen.

 

Zitate aus dem Dialog

* Dr. Brendle:

Wir benötigen mehr und konstantere Angebote für Spiritualität.

* Pater Dr. Anselm Grün:

Das gilt für Jugendliche gleichwohl wie für Manager. Und es besteht berechtigter Grund zur Hoffnung, dass Kirchen wieder diese Zentren der Ruhe werden, um Menschen zu helfen den Zugang zu ihren inneren Quellen zu finden.

* Oliver Petersen:

Auch der eigene Kopf ist so voll, dass oft keine Lust mehr besteht zur buddhistischen, analytischen Meditation. Es ist daher eine Brücke zu bauen, zwischen der Basis, der Theorie und der so begehrten Erfahrung in der Meditation.

* Dr. Brendle:

Der Beginn sollte die Meditation sein und die Erfahrung dazu. Um dann die selbstverständlichen Inhalte der Religionen, genauso selbstverständlich zu vermitteln.

Dafür müssen wir durchlässig sein. Damit von unseren Worten nichts Unreines ausgeht, damit wir nicht teilnehmen an emotionaler Umweltverschmutzung.

Um selbst zu Liebe zu werden. Dann wird alles gefüllt sein mit Liebe. Dabei leise bleiben, um aus der unendlichen, inneren Quelle schöpfen. Trotz Enttäuschungen oder Frustration. Mit Dankbarkeit für die eigene göttliche Liebe. Um Ora und Labora zu verbinden.

 



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